Hotels
Frühling Sommer HerbstWinter

Wenn Agni träge wird und Pitha Ausgleich braucht

Wie uns Ayurveda im Sommer helfen kann

In Europa zieht es uns eher in der kalten Jahreszeit zum Wellness. Dabei kann auch die sommerliche Hitze ganz schön anstrengend sein und uns nicht nur körperlich, sondern auch mental zusetzen.

Ayurvedische Treatments können hier Abhilfe schaffen: Als Gesundheitslehre mit einem ganzheitlichen Ansatz ist die altindische Heilkunst mehr als nur Wellness. Sie bezieht Körper, Geist und Psyche genauso ein wie individuelle Voraussetzungen und Einflüsse von außen.

Was also verändert sich laut Ayurveda im Sommer in uns? Wie können wir unser Inneres und Äußeres dementsprechend unterstützen?

Was der Sommer mit unserem Körper macht

In der ayurvedischen Lehre haben alle Jahreszeiten Einfluss auf unsere “Dosha”-Körperenergien, wie Siddik Salahudeen, Praktiker im Tulsi Ayurveda-Zentrum im JUFA Hotel Stift Gurk****, erklärt. In der Saison von Juni bis Oktober etwa sei bei vielen Menschen “Pitha” erhöht. Das Dosha wird mit dem Element Feuer assoziiert und dementsprechend durch die warmen Temperaturen verstärkt.

Gleichzeitig ist durch den Einfluss der Sommerzeit auch das Verdauungsfeuer “Agni” häufig abgemildert. Der Verdauungstrakt wird also träger und verträgt schwere Speisen schlechter, weshalb wir oft ganz intuitiv zu leichten Gerichten wie Salaten und Obst greifen.

“Ayurveda-Therapien im Sommer zielen also darauf ab, die Pitha-Energie auszugleichen und das richtige Funktionieren von Agni zu ermöglichen”, so Siddik. Dafür empfiehlt der Experte unterstützende Behandlungen und eine spezielle Ernährungsweise.

Die Mischung macht’s

Die Ganzkörper-Massage Abhyanga ist ein Klassiker des Ayurvedas, den Siddik ganzjährig praktiziert. Der Clou, um die Auswirkungen der Hitze auf den Körper bestmöglich zu lindern, liegt dabei in den verwendeten Ölen. Die Mischung Ksheerabala mit dem Extrakt der Malve eignet sich zum Beispiel sehr gut dafür, Pitha auszugleichen.

Den Stirnguss Shirodhara kennen Ayurveda-Erfahrene meistens ebenfalls. Auch hier gilt: Die Wahl der richtigen Flüssigkeit ist entscheidend für die kühlende und entspannende Wirkung für Körper und Geist. Deshalb wird in den Sommermonaten in Gurk auch ein Stirnguss mit Buttermilch angeboten.

Pitha, Vata, Kapha: Was sind Doshas?

Unter Dosha – “das, was lenkt” – versteht man im Ayurveda die drei Lebensenergien, die von Geburt an in einem bestimmten Verhältnis in allen Individuen angelegt sind. Diese drei Energien VataKapha und Pitha haben unterschiedliche Qualitäten, die uns Menschen geistig und körperlich beeinflussen.

So haben werden Menschen mit starkem Pitha – der “Feuerenergie” – nach diesem Verständnis beispielsweise Eigenschaften wie Zielstrebigkeit und Durchsetzungsstärke sowie ein aktiver Lebensstil und guter Stoffwechsel zugeschrieben.

Der springende Punkt dabei: Der individuelle Urzustand der Doshas sollte erhalten bleiben, um körperlichen und psychischen Beschwerden vorzubeugen. Ayurvedische Behandlungen und Ernährungsempfehlungen verfolgen also das Ziel, die Dosha-Konstitution wieder ins Lot zu bringen, die durch Umwelteinflüsse oder Lebensstil aus dem Gleichgewicht geraten ist.

Vor dem Beginn der Behandlungen stellt der Ayurveda-Praktiker also das Verhältnis der Doshas via Pulsdiagnose fest und passt die Treatments darauf an.

Du bist, was du isst …

Um dem Körper bei verminderter Agni die Verdauung zu erleichtern und ihn zu entlasten, muss man nicht Diät halten oder fasten. Stattdessen stehen bestimmte Geschmacksrichtungen im Fokus.

Siddik empfiehlt “kühlende” Speisen zu essen, die für den Körper leicht zu verarbeiten sind. Am besten solche mit den ayurvedischen Eigenschaften:

  • Madhura (süß)
  • Snigdha (sanft)
  • Sheeta (kühl)
  • Drava (flüssig)

WeiterlesenSchließen

Unser Experte:
Siddik Salahudeen

Der leitende Praktiker am Tulsi Ayurveda-Zentrum in Gurk lehrt und praktiziert seit 17 Jahren die ayurvedische Heilkunst, Yoga und Meditation. Seine Ausbildung absolvierte er an der Universität seiner Heimatstadt Kerala – einem Zentrum der Ayurveda-Lehre – und am Pankajakasturi Ayurveda Medical College. Er praktizierte an renommierten Einrichtungen in Indien, bevor er 2022 ans Tulsi Ayurveda-Zentrum kam.

Ausprobieren und selbst überzeugen!

Wer sich (noch) nicht auf ein ganzes Ayurveda-Retreat einlassen will, kann im JUFA Hotel Stift Gurk**** dennoch sommerliche Erholung finden. Im und rund um das barocke Klostergebäude, im idyllischen Gurktal gelegen, lässt sich die Kühle der Natur auf Spaziergängen, bei Wanderungen oder Radtouren genießen.

Zum Ausprobieren lassen sich einzelne Treatments zubuchen: Wir empfehlen etwa die Fußmassage Padabhyanga nach einem langen Wandertag.

Jetzt buchen und dem Sommer ein Schnippchen schlagen!